Bewerbung in Frankreich

Welche Hobbys gehören in den französischen Lebenslauf?

Fradeo TEAM
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25. Januar 2022

Im Hobby-Teil Ihres französischen Lebenslaufes können Sie gezielt über Ihre Interessengebiete sprechen. Es ist ein Pluspunkt, diese Rubrik angemessen zu nutzen und aussagekräftige Freizeitaktivitäten präzise aufzulisten, z.B. eine Sportart, eine künstlerische Aktivität oder ein freiwilliges Engagement. Ein vielsagendes Hobby kann im Auswahlverfahren den Unterschied machen.

Welche Hobbys und warum?

Ihre Hobbys und Freizeitaktivitäten geben Aufschluss über Ihre Persönlichkeit und Ihr außerberufliches Engagement. In Zeiten, in denen gerade Soft Skills immer gefragter sind, können Sie diese Rubrik in Ihrem französischen Lebenslauf, dem CV, nutzen, um sich von anderen BewerberInnen abzuheben. Wenn Sie Ihre Hobbys bedachtsam und präzise auflisten, kann sich das bei der Bewerbung zu Ihren Gunsten auswirken.

Gerade wenn Sie BerufsanfängerIn sind und noch wenig berufliche Erfahrungen haben, kann Ihre Bewerbung dank des Abschnitts zu Ihren Interessengebieten an Aussagekraft gewinnen.

Drei Fragen, die Sie sich vorab stellen sollten

Wenn Sie überlegen, welche Ihrer Interessengebiete Sie in Ihrem Lebenslauf erwähnen sollten, stellen Sie sich am besten zunächst folgende drei Fragen:

  1. Unterscheide ich mich mit diesem Hobby von anderen BewerberInnen oder ist es banal?
  2. Kann dieses Hobby eine meiner positiven Eigenschaften oder ein für die Stelle nützliches Skill hervorheben?
  3. Kann ich von diesem Hobby im Vorstellungsgespräch mit Begeisterung sprechen?

Sie sollten alle drei Fragen mit „Ja” beantworten können, damit das Hobby für Ihre Bewerbung relevant ist.

Welche Hobbys Sie nennen sollten

Hobbys, die Sie in Ihrem französischen Lebenslauf nennen können, sind diejenigen, die:

Tipp: Kennen Sie den Namen des Recruiters, recherchieren Sie vorab: Vielleicht entdecken Sie ein gemeinsames Hobby, das Sie hervorheben können.

Hobbys im französischen Lebenslauf: ein Eisbrecher für das Vorstellungsgespräch

Werden Sie später zum Vorstellungsgespräch eingeladen, wird oftmals auf diese Rubrik eingegangen. Der Hobby-Teil im Lebenslauf kann für das Gespräch natürlich von Vorteil sein. Er gilt oft als Eisbrecher und bringt eine etwas entspanntere Atmosphäre in das Bewerbungsgespräch. Vielleicht bemerken Sie im Gespräch, dass Sie mit dem Recruiter sogar ein Hobby teilen.

Sie sollten beim Auflisten Ihrer Freizeitaktivitäten im Lebenslauf unbedingt ehrlich sein: Falsche Informationen werden vom Recruiter im Gespräch schnell erkannt und können ein Aus im Bewerbungsprozess bedeuten.

Wie Sie Ihre Hobbys präzise auflisten

Nur 11% der Recruiter in Frankreich glauben, dass der Hobby-Teil nützlich ist. Er wird meist einfach als uninteressant betrachtet. Zahlreiche BewerberInnen fügen diesen Abschnitt oft nur aufgrund von Gewohnheit ein, ohne darüber nachzudenken, inwiefern er ihre Bewerbung bereichern kann.

Die Angabe von Hobbys ist eigentlich nur sinnvoll, wenn sie gut durchdacht ist und einen Mehrwert mit sich bringt. Da französische Recruiter Kürze und Präzision schätzen, sollten Sie dies auch im Hobby- Abschnitt berücksichtigen. Die Rubrik können Sie in Ihrem französischen Lebenslauf mit dem Titel Centres d’intérêt ou Divers versehen.

Nennen Sie das Hobby stichpunktartig klar und präzise. Es ist nicht sehr aussagekräftig, Ihre Interessengebiete nur allgemein aufzuzählen: „Lesen, Musik, Fußball”.

Anstatt beispielsweise nur „Musikinstrument” zu schreiben, nennen Sie das Instrument, das Sie spielen („Geige”), seit wann Sie es spielen, wo Sie es spielen und ggf. bei welchen Konzerten Sie mitgewirkt haben.

Bei einem Mannschaftssport können Sie zum Beispiel auch Ihre Position im Team angeben (KapitänIn, VerteidigerIn usw.). Bei einem ehrenamtlichen Engagement in einem gemeinnützigen Verein können Sie Ihren Status (VerwalterIn, SchatzmeisterIn usw.) oder konkrete Aktivitäten (z.B. Organisierung einer Spendenaktion) nennen. Eine detaillierte Erklärung in wenigen Worten macht Ihren französischen Lebenslauf persönlicher.

Tipp 1: Wählen Sie 2-4 aussagekräftige Hobbys (in jedem Fall nicht mehr als 5). Wählen Sie diese gezielt und bedacht aus.

Tipp 2: Wenn Sie ein Hobby genauer erklären möchten, können Sie auch in Ihrem Bewerbungsschreiben darüber sprechen.

Beispiele für Hobbys im französischen Lebenslauf und was Sie dem Recruiter damit mitteilen

Sportliche, kreative sowie ehrenamtliche Freizeitaktivitäten sagen viel über Ihre Persönlichkeit und Ihre Kompetenzen aus. Bestimmte Charakterzüge und Skills können für spezifische Berufsgruppen besonders relevant sein. Hier einige Beispiele zu Interessengebieten, und was Sie über Sie aussagen:

Mannschaftssport: Teamfähigkeit, Disziplin, Wettbewerbsgeist

Solosport: Eigeninitiative, Autonomie

Musikinstrument / Malgruppe: Kreativität (sinnvoll bei einer Bewerbung beispielsweise auf eine Stelle in der Werbung oder im Grafikdesign)

Leitung einer Theatergruppe: Führungsqualitäten, Gruppendynamik herstellen, Gemeinschaftssinn (z.B. aussagekräftig bei einer Bewerbung auf eine Management-Stelle)

Mitgliedschaft in einem Verein für Umwelt: Umweltbewusstsein, Liebe zur Natur (dies ist besonders hervorzuheben, wenn für das Unternehmen die Werte Umwelt und Nachhaltigkeit von zentraler Bedeutung sind)

Tanz: Präzision, gutes Gedächtnis, Gründlichkeit, Gewissenhaftigkeit

Fotografie: Kreativität, Beobachtungssinn, Sinn für’s Detail

Schach: Strategie, Analysefähigkeit, Lösungsfindung

Puzzle: Konzentration, Analyse, Zielbewusstsein

Kochen: Kreativität, Sorgfalt, organisatorische Fähigkeiten

Welche Hobbys Sie nicht im französischen Lebenslauf erwähnen sollten

Alles, was bedenklich, unseriös oder gefährlich ist bzw. was keine allgemeine Zustimmung findet, kann Ihnen in Ihrer Bewerbung in Frankreich schaden. Zu den Freizeitaktivitäten, die Sie nicht in Ihrem französischen Lebenslauf erwähnen sollten, zählen:

Was, wenn man keine Hobbys hat?

Sie mögen irgendwie alles, aber nichts so richtig? Sie finden Kino, Lesen oder Laufen nett, aber es ist keine Leidenschaft? Dann stellt sich die Frage, ob Sie diesen Abschnitt besser weglassen sollten. Wenn Sie gar keine echten Hobbys haben, dann sollten Sie sich natürlich keine erfinden.

Regel Nr.1 ist: Nicht lügen. Denn kommt es zum Vorstellungsgespräch, kann hier nachgehakt werden und Sie verlieren an Glaubhaftigkeit.

Der Hobby-Teil ist kein Muss, kann natürlich aber von Vorteil sein und einen Unterschied machen. Denken Sie gut nach, ob Sie nicht doch irgendetwas begeistert. Gerade für junge HochschulabsolventInnen oder BerufseinsteigerInnen mit wenig Erfahrung kann dieser Abschnitt nützlich sein und dem Recruiter Informationen über Sie und Ihre Persönlichkeit geben.

Erfahrene BewerberInnen mit mehrjähriger Berufserfahrung und einem inhaltsreichen Werdegang können auf die Rubrik Freizeitaktivitäten verzichten.

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