Bewerbung in Frankreich

Jobmessen: 20 Tipps für einen erfolgreichen Besuch

Équipe FRADEO
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12. September 2019

Online-Jobplattformen boomen! Bei aller Digitalisierung braucht der Arbeitsmarkt aber doch seinen lebendigen Marktplatz. Jobmessen bieten dafür den Raum: Hier wird auch im 21. Jahrhundert der Bedarf nach direktem, persönlichem Austausch gedeckt, Arbeitskraft gegen Anstellung getauscht, es zeigt sich der Marktwert von Unternehmen, Fach- und Führungskräften, man sucht, man findet – kurz: ein buntes Treiben an Chancen und Gelegenheiten, die ergriffen werden wollen, sowohl für Kandidaten und Kandidatinnen als auch für rekrutierende Unternehmen.

Ob Sie nun auf aktiver Suche nach einer Stelle sind, nach Inspiration für neue Berufsperspektiven oder sich über bestimmte Sektoren oder Unternehmen informieren möchten: Jobmessen ermöglichen es Ihnen, an themen- und fachspezifischen Seminaren teilzunehmen, sich mit einer Vielzahl an Menschen auszutauschen, ihr Netzwerk um neue Kontakte zu erweitern, Vorstellungsgespräche zu führen, ohne die Hürde der Vorauswahl nehmen zu müssen – um schlussendlich womöglich den Job Ihres Lebens abzuräumen!

Aus Erfahrung wissen wir bei Fradeo, dass es immer noch Kandidaten und Kandidatinnen gibt, die sich unzureichend auf Jobmessen vorbereitet haben oder im Anschluss an eine Bewerbung am Stand eines Unternehmens nicht relancen. Aus diesen Gründen haben wir Ihnen eine Liste mit 20 Tipps zusammengestellt, die Ihnen helfen Ihren nächsten Besuch einer Jobmesse optimal zu nutzen.

Vor der Jobmesse: Setzen Sie sich Ziele

1. Definieren Sie Ihre beruflichen Wünsche und Ziele

Vor einem Besuch auf einer Jobmesse sollten Sie sich über Ihre beruflichen Ambitionen klar sein. Auf einer Jobmesse geht es nicht darum, Ihren Lebenslauf auf gut Glück an jedem zweiten Stand liegen zu lassen. Sehen Sie sich vorab den für Sie relevanten Sektor und dessen Arbeitsmarkt genau an, um die Unternehmen herauszufiltern, die für Ihren angestrebten Berufsweg auch relevant sind. Vergessen Sie nicht: Sie sind auf diesem Arbeitsmarkt ein „Produkt“, das sich bei den bedacht ausgewählten Händlern am besten verkauft!

2. Picken Sie die Unternehmen heraus, die Sie interessieren

Auf der Website der Jobmesse stehen Ihnen in der Regel die Namen der teilnehmenden und ausstellenden Unternehmen und Organisationen zur Verfügung, die Sie nach für Sie wichtigen Namen durchsehen. Anhand des Geländeplans der Jobmesse können Sie sich dann bereits im Voraus eine Route entlang der Stände zeichnen, die Sie besuchen möchten, um zeiteffizient das Meiste – und Beste – aus Ihrem Messebesuch herauszuholen.

3. Verfassen Sie Ihren Lebenslauf in zwei Sprachen

Mit einem deutschen Lebenslauf sowie einem nach nationalen Gepflogenheiten formatierten französischen CV haben Sie für eine deutsch-französische Jobmesse die optimale Grundausstattung.

4. Bringen Sie Ihren Lebenslauf auf den neuesten (und fehlerfreien!) Stand

Ihr Lebenslauf muss aktuell sein, und zwar nicht nur hinsichtlich Ihrer beruflichen Tätigkeiten, sondern vor allem Ihrer Kontaktdaten! Die Aktualisierung schließt das Ausmerzen von Fehlern mit ein. Ein Zahlendreher in Ihrer Telefonnummer oder ein Tippfehler in Ihrer E-Mail-Adresse sind weniger tragisch, wenn Sie eine Bewerbung per E-Mail versenden, da der Recruiter oder die Recruiterin im Kontext dieses Kommunikationsmediums ohnehin meist den „Antworten“-Button klickt. Da bei einer Kontaktaufnahme nach einer Jobmesse Adressen u.ä. aber manuell eingegeben werden, sollten Sie diese erste Quelle für potenzielle Fehler durch Doppelchecken möglichst trockenlegen.

Wenn Sie einen Link zu Ihrem Profil in einem Jobnetzwerk einfügen – und das sollten Sie! – stellen Sie sicher, dass der Inhalt Ihres Online-Profils mit Ihrem Lebenslauf übereinstimmt.

Obwohl in Frankreich weniger Wert auf Fotos gelegt wird als in Deutschland, sind Fotos im Lebenslauf für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Messestand eine große visuelle Hilfe, um sich an Ihr Gesicht und damit auch an das Gespräch mit Ihnen zu erinnern. Und ob Sie es glauben oder nicht: Auch Passbildautomaten-Fotos nimmt man Ihnen bei den französischen Nachbarn nicht übel!

5. Drucken Sie ausreichende Exemplare Ihres Lebenslaufs aus!

Neben zwei Kopien in jeweils deutsch und französisch pro Stand, den Sie besuchen, empfehlen wir etwa zehn zusätzliche Exemplare – Man weiß nie, welche Möglichkeiten sich Ihnen auf einer Jobmesse bieten!

6. Investieren Sie in Visitenkarten

Visitenkarten haben in der Arbeitswelt ein wenig den Status von Vinylschallplatten auf dem Musikliebhabermarkt: ein wenig oldschool mit viel Klasse, sind sie eine Rarität, die man besonders dann gerne in Händen hält, wenn Sie interessant und „smart“ gestaltet sind. Dies kann von der Schriftart über die Grafikarbeit bis zur Art des Papiers reichen. Hauptsache, Ihre Visitenkarte ist Ihre „Visitenkarte“! Mit einer Visitenkarte können Sie hervorstechen, ohne aufdringlich zu sein. Ein elegantes Mittel der Kontaktaufnahme eben! Geben Sie Ihre Karte großzügig aus und nehmen Sie auch die von Ihren Gesprächspartnern entgegen! Networking is everything!

7. Informieren Sie sich genau über die Unternehmen, mit denen Sie in Kontakt treten wollen

Durchforsten Sie die Websites der Unternehmen, wie Sie es auch für ein Vorstellungsgespräch tun würden, nach Informationen zu:

Diese Informationen helfen Ihnen einerseits bei der Auswahl für Sie interessanter Unternehmensstände auf der Jobmesse, und bereiten Sie gleichzeitig auf eventuelle Gespräche vor.

8. Bereiten Sie Fragen an die Recruiterinnen und Recruiter vor

Eine der besten Arten, Interesse an einem Unternehmen und einer Stelle zu zeigen, ist: relevante und durchdachte Fragen stellen. Die Antworten darauf werfen dann möglicherweise weitere Fragen auf, die es wert sind, besprochen zu werden usw. Das Gespräch reichert sich selbst an und kommt in einen natürlichen Fluss, der auch Ihnen hilft, sich wohl zu fühlen.

Die Betonung liegt hierbei auf relevanten (!) Fragen. Vermeiden Sie allzu allgemeine und vage Fragen, deren Antwort Sie leicht auf der Website oder in anderen Medien finden können, denn das wirkt, als hätten Sie sich nur oberflächlich oder gar nicht informiert, was Ihre Motivation der Vorbereitung sowie Ihre Professionalität in ein schlechtes Licht rückt.

9. Bereiten Sie einen überzeugenden Pitch von ein paar Minuten vor

Seien Sie von sich überzeugt, um überzeugend zu sein!

Basisinformationen über Sie selbst

Auf einer deutsch-französischen Jobmesse sollten Sie imstande sein, sich und Ihren Werdegang innerhalb von nur ein paar Minuten vorzustellen – in beiden Sprachen!

Ihren Pitch können Sie vorbereiten, indem Sie sich zunächst z.B. folgende Fragen stellen:

Gängige, aber unumgängliche Fragen

Auf diese Fragen gehen Sie am besten bereits in Eigeninitiative ein, bevor man sie Ihnen stellt:

Sie merken, viele Fragen sind auch in Vorstellungsgesprächen unter traditionelleren Umständen keine Seltenheit, nur dass diese auf einer Jobmesse aufgrund der Masse an Unternehmen marathonähnliche Formen annehmen können.

Versetzen Sie sich bereits jetzt in den Kontext Ihren zukünftigen Verantwortungsbereiche

Seien Sie nicht nur plausibel, seien Sie konkret! Erläutern Sie den Recruitern und Recruiterinnen, was Sie zu bieten haben, indem Sie von Ihrem bisherigen Werdegang die Brücke zur Stelle schlagen, die Sie interessiert. Indem Sie potenzielle Herausforderungen identifizieren, mit denen ein Unternehmen konfrontiert sein könnte, zeigen Sie Ihrem Gesprächsgegenüber, dass Sie diesen gewachsen sind.

Heben Sie sich von der Konkurrenz ab

Beenden Sie Ihren Pitch mit einem Aspekt Ihrer Persönlichkeit, einem Funfact aus Ihrer Karriere oder einer ähnlich prägnanten Information über sich, die Sie klar von der Masse abhebt. Ein kleiner Paukenschlag vor dem Abgang hinterlässt bei den Recruiterinnen und Recruitern einen bleibenden Eindruck.

Seien Sie natürlich

Am besten erreichen Sie dies, indem Sie Ihren Pitch vorab solange vor einem Ihnen vertrauten Publikum an Freunden, Kollegen und/oder Familie üben, bis Sie sich damit wohl fühlen. Arbeiten Sie Verbesserungsvorschläge ein und versuchen Sie, am Tag des Jobmessebesuchs so natürlich und entspannt wie möglich zu sein.

Während der Jobmesse: Optimieren Sie Ihren Besuch

10. Erscheinen Sie bereits zur Eröffnung der Jobmesse

Erfahrungsgemäß – und der menschlichen Natur gemäß – sind Recruiterinnen und Recruiter in den ersten Stunden der Jobmesse am besten aufnahmefähig. Vermeiden Sie die peak hours kurz vor und kurz nach dem Mittagessen (zwischen 11 und 13 Uhr) sowie die Zeit kurz vor Feierabend, wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erschöpft sind und ihre Konzentration nachlässt. Auch Ihrer eigenen Form wird dies zugutekommen!

11. Gehen Sie alleine zu einer Jobmesse

Alleine sind Sie weniger abgelenkt als wenn Sie in Begleitung von Bekannten oder Kollegen auf eine Jobmesse gehen. Zudem versetzen Sie sich als Einzelperson ohne selbst mitgebrachten Gesprächsgegenüber automatisch in die Lage, Kontakt mit anderen Personen aufnehmen zu „müssen“, was den Networking-Faktor direkt erhöht.

12. Planen Sie genügend Zeit mit ein

Rechnen Sie mit mindestens einem halben Tag auf einer Jobmesse. Ein Lebenslauf verteilt sich nicht wie ein Flugblatt, Recruiter und Recruiterinnen müssen auch überzeugt werden. Auch die Wartezeit an den jeweiligen Ständen kann mitunter sehr lange sein, vor allem zu den oben genannten peak hours und an den Ständen der Unternehmen, die tendenziell am meisten gefragt sind.

13. Halten Sie sich fit!

Macht der Körper schlapp, kann der Geist das nicht ausgleichen. Ihr leibliches Wohl ist daher nicht zu vernachlässigen.

14. Der äußere Schein ist nicht alles. Aber...

Selten hat man zweimal die Möglichkeit, einen guten ersten Eindruck zu machen. Wir raten Ihnen zu gepflegter und bequemer Kleidung. Bei weiteren Details müssen Sie sich auf Ihr Feeling verlassen. In vielen Unternehmen gelten immer noch Blazer für Frauen und Anzüge für Männer. Im Medien- und Kommunikationsbereich schaut Sie bei Jeans und T-Shirt niemand schief an. Vermeiden Sie es aber auf jeden Fall, sich zu „verkleiden“. Um Sie selbst sein zu können, sollten Sie auch wie Sie selbst aussehen.

Unabdingbar sind jedoch bequeme Schuhe! Ein Messe-Marathon läuft sich nicht gut zu Ende, wenn Ihnen nach 2 Stunden bereits die Füße wehtun.

15. Handy-Etikette

Lesen Sie in den Warteschlangen lieber eine seriöse Fachzeitschrift als wie ein Teenager auf Ihrem Smartphone herumzudaddeln. So ergeben sich oft auch interessante Gespräche mit anderen Wartenden und potenziellen neuen Kontakten.

Erwarten Sie einen dringenden Anruf, schalten Sie Ihr Handy besser in den Lautlos-Modus (das bedeutet auch vibrationslos!) und verhalten Sie sich bei Anrufen diskret und respektvoll gegenüber Ihrer Umgebung.

16. Machen Sie sich während Gesprächen Notizen

Genieren Sie sich nicht, mit Stift und Schreibblock zu erscheinen, um sich während eines Gesprächs darauf – anstatt auf dem Handy! – Notizen zu machen. Auch dies zeigt Ihr Interesse am Unternehmen und Ihre Motivation, sich in seine Thematik zu vertiefen. Die notierten Stichpunkte werden Ihnen im Nachhinein von Nutzen sein, um sich einen Überblick über Ihren Jobmessebesuch zu verschaffen und die wichtigsten Informationen für sich herauszuziehen.

17. Notieren Sie sich die Namen neuer Kontakte

Mangelt es einmal an Visitenkarten, notieren Sie sich die Namen der Personen, mit denen Sie Kontakte geknüpft haben, für ein Follow-up. Stichworte zu diskutierten Themen und eventuelle Verabredungen sind ebenfalls unerlässlich. Damit können Sie nach der Jobmesse einen Recruiter oder eine Recruiterin noch einmal kontaktieren, um bestimmte Punkte genauer zu besprechen oder hinsichtlich eines auf der Jobmesse begonnenen Rekrutierungsprozesses nachzuhaken.

18. Informieren Sie sich über die weiteren Schritte im Recruiting-Prozess

Hat sich an einem Messestand ein Vorstellungsgespräch ergeben, fragen Sie am Ende nach den folgenden Etappen im Einstellungsprozess. Sind Interviews mit weiteren Personen vorgesehen? Einstellungstests? Falls ja, wie laufen diese ab und wann bekommen Sie diesbezüglich bescheid? Damit versichern Sie Ihr Gegenüber noch einmal Ihres Interesses an der betreffenden Stelle.

Nach der Jobmesse: Kümmern Sie sich um das Follow-up

19. Kontaktieren Sie die Personen, mit denen Sie sich auf der Jobmesse ausgetauscht haben

Die Jobmesse ist mit dem Abbau der Stände noch lange nicht vorüber. Ging es in einem Gespräch um eine konkrete Stelle, sollten Sie die betreffende Person ein paar Tage nach der Jobmesse per E-Mail kontaktieren, in der Sie ihr für das Gespräch danken, Ihr Interesse an dem Posten versichern und ausdrücken, dass Sie für weitere Gespräche zur Verfügung stehen.

20. Fügen Sie Ihrem Profil auf Online-Jobnetzwerken Ihre neuen Kontakte hinzu

Schicken Sie den Personen, mit denen Sie sich auf der Jobmesse ausgetauscht haben, eine Kontaktanfrage auf LinkedIn, Xing oder ähnlichen Online-Netzwerken, auf denen Sie Ihr Online-Profil haben. Wenn Ihnen die neuen Kontakte auch vielleicht nicht sofort nützlich für Sie sind, vielleicht werden sie es in nicht allzu ferner Zukunft.

Beherzigen Sie diese Ratschläge, dürften Sie für die nächste Jobmesse perfekt gerüstet sein, um den Recruiterinnen und Recruitern zu beweisen, dass Sie keine Zufallsbekanntschaft sind.

Équipe FRADEO

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